Verkehrswende Leistenstraße Würzburg – Höchberg

Über 30 interessierte Bürger*innen folgten der Einladung des SPD-Ortsvereins am Freitagnachmittag an die Kreuzung Mergentheimer/Leistenstraße um über die bevorstehende Sanierung der Leistenstraße und die Radwegeführung im Bereich der Löwenbrücke zu diskutieren.

SPD-Stadtrat Udo Feldinger informierte mit Zahlen über die hohe Verkehrsdichte: pro Tag 13.000 Fahrzeuge auf der Leistenstraße, 20.000 auf der Mergentheimer Straße und 22.000 auf der Löwenbrücke sowie in 12 Stunden 1.300 Radfahrer*innen im Bereich der Löwenbrücke.

Er führte aus, dass die aus 2015 stammende Planung zur Sanierung der Leistenstraße, die sich derzeit in Überarbeitung unter Berücksichtigung der Radwegeförderung befindet, aktuell noch nicht vorliegt. Die Überarbeitung der Planung beinhalte aber gegenüber 2015 mehr als zwei Bauabschnitte, verteilt über mehrere Jahre.

Für die Bürgerinitiative „Höchberg leiser“ forderte Martin Benthe, SPD-Gemeinderat in Höchberg, eine Steuerung des Ausweich-, Schwerlast- und Abkürzungsverkehrs durch Höchberg und Würzburg mit intensiveren Kontrollen und einer restriktiveren Tonnagebeschränkung. Zu diesem Punkt kooperiert die Bürgerinitiative innerhalb der Lärmaktionsplanung mit der Marktgemeinde Höchberg.

Er betonte, dass für die Umbauphase der Leistenstraße der Ausweichverkehr permanent gesteuert und nachgeregelt werden muss, wenn nicht einzelne Straßen, wie vor allem der Winterleitenweg, komplett überrollt werden sollen. Aus Sicht der Bürgerinitiative sollte das Thema zur Aufgabe beider Verwaltungen in Würzburg und Höchberg gemacht werden, um rechtzeitig ein gemeinsames Konzept zu erarbeiten.

Bernd Hartmann, stellvertretender Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Zellerau-Mainviertel-Steinbachtal, führte aus, dass für die SPD bei der bevorstehenden Sanierung der Leistenstraße die Anwohnerinteressen während der Bauzeit, eine durchgängige Radwegeführung und der Erhalt der Baumallee im Leistengrund im Vordergrund stehen und dass die SPD einen Fußüberweg über die Leistenstraße zur Bushaltestelle auf Höhe des Schöllhammerwegs fordert.

Er betonte in Übereinstimmung mit Martin Benthe und Udo Feldinger, an den Themen Berücksichtigung der Anliegerinteressen und Verkehrsführung während der Bauzeit gemeinsam intensiv dran zu bleiben.

Udo Feldinger erläuterte anschließend die bereits in der Mainpost vom 22.08.2020 in einem Modell vorgestellte Idee der Stadt für eine Radwegeführung im Bereich der Löwenbrücke. Sie stellt den Versuch dar, den Verkehr auf zwei Ebenen konfliktfrei zu trennen und den Radverkehr auf einem Zweirichtungsweg mit 3 Metern Breite zu führen, der allerdings im Straßenbereich eine lichte Höhe von 4,5 Metern erfordert. Damit würde der Radverkehr Richtung Mainviertel nicht mehr durch das Burkarder Tor, sondern entlang der Mergentheimer Straße bis zur Burkarderstraße geführt werden. Diese Idee sei noch nicht ausgeplant. Er forderte aber eine zeitnahe Vorlage zur Beratung im Stadtrat um bei diesem wichtigen Thema voranzukommen.

Lore Körber-Becker vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) stellte fest, dass gegenüber allen bisherigen Planungen dies erstmals eine Idee sei, über die nachgedacht und die weiterverfolgt werden sollte, auch um den Konflikt mit der Leistungsfähigkeit dieses Kreuzungsbereiches für den KfZ-Verkehr zu lösen.

Matthias Zöller, Mitglied des Radverkehrsbeirats der Stadt Würzburg, stimmte Lore Körber-Becker zu und forderte die zügige Umsetzung des Radverkehrskonzeptes mit Radachsen und betonte dabei die Schaffung regulärer Möglichkeiten der Mainüberquerung für Radfahrer*innen im gesamten Stadtbereich zwischen Konrad-Adenauer-Brücke und Brücke der Deutschen Einheit.

In der mit breiter Beteiligung geführten Diskussion wurden Vorschläge, Kritikpunkte, Zustimmung, Gesichtspunkte der Anwohner*innen und auch im Vorfeld schriftlich an den SPD-Ortsverein übermittelte Gesichtspunkte ausführlich besprochen, mit einer Fortsetzung beim anschließenden gemütlichen Ausklang in der „Marina Hafenbar“.